Viele Menschen in Deutschland haben das Vorurteil, dass sich Zuwanderung negativ auf die Situation für einheimische Arbeitnehmer:innen auswirkt. Das Gegenteil ist der Fall.
Der Arbeitsmarkt ist eine umgekehrte Reise nach Jerusalem, bei der keine Stühle weggenommen, sondern neue hinzugestellt werden.1 Jeder Mensch, der zu uns kommt, schafft weitere Arbeitsplätze. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Zuwanderung die Arbeitslosigkeit für Inländer:innen langfristig senkt.2
Dafür gibt es in unserer Geschichte zahlreiche Hinweise. So gingen 5,3 Millionen Menschen aus Deutschland als Wirtschaftsflüchtlinge auf der Suche nach einem besseren Leben zwischen 1820 und 1928 in die USA3 und trugen dort ihren Teil zum Entstehen der heute größten Volkswirtschaft der Welt bei. Die USA sind nach wie vor das größte Einwanderungsland der Welt, nirgendwo sonst leben so viele Menschen mit Migrationsgeschichte.
Oder die rund 14 Millionen Gastarbeiter:innen, die von Mitte der 1950er bis in die 1970er Jahre das deutsche Wirtschaftswunder mit aufgebaut haben.4 Und schließlich waren es die zahlreichen Migrant:innen, die nach 2015 zu uns kamen, die uns in den sogenannten systemrelevanten Jobs gut durch die Corona-Pandemie gebracht haben.5
Zuwanderung hat außerdem positive Effekte auf die Lage bei den Sozialversicherungen und entlastet die öffentlichen Haushalte. Die neuen Deutschen zahlen mehr ein, als sie herausbekommen.6 Für unseren Staat und damit für uns alle ist Migration also ein Gewinn!
Quellen
1 Rutger Bregmann: Utopien für Realisten. Die Zeit ist reif für die 15-Stunden-Woche, offene Grenzen und das bedingungslose Grundeinkommen, Reinbek bei Hamburg 2019, S. 223.
2 Wido Geis-Thöne, Felicitas Kemeny: 12 gute Gründe für Zuwanderung, IW-Policy Paper 2, 20.01.2014, S. 18.
3 „Deutsche Überseewanderung“, in: Wikipedia.
4 „Gastarbeiter“, in: Glossar Migration – Integration – Flucht & Asyl, Bundeszentrale für politische Bildung.
5 Samir Khalil, Almuth Lietz, Sabrina J. Mayer: Systemrelevant und prekär beschäftigt. Wie Migrant*innen unser Gemeinwesen aufrechterhalten, DeZIM Research Notes, 25.05.2020.
6 Bertelsmann Stiftung: „Sozialstaat profitiert von Zuwanderung“, 27.11.2014; Holger Bonin: Der Beitrag von Ausländern und künftiger Zuwanderung zum deutschen Staatshaushalt, Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2014.
Ein Projekt der Bewegung für Radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Stuttgart und der Wüstenrot Stiftung.
Realisierungspartner:innen
Ein Projekt der Bewegung für Radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Stuttgart und der Wüstenrot Stiftung.
Realisierungspartner:innen: