Kein Tier gibt es doppelt

Tiere haben eine eigene Persönlichkeit. Innerhalb derselben Art sind manche kleine „Angsthasen“, andere mutige Draufgänger. Aber wenn man sich mal einen Schwarm Fische anschaut, sehen sie doch alle gleich aus. Gleich? Nein! Jeder einzelne Fisch ist ein Individuum, hat seinen ganz eigenen Charakter. Und auch äußerlich gibt es keinen Fisch, der dem anderen zu 100 Prozent gleicht. Das gilt für die unterschiedlichsten Tiergruppen – auch für Insekten!

In den letzten Jahren haben Forscher:innen begonnen, die Persönlichkeitsentwicklung von Tieren zu beschreiben. Dazu gehört, wie sich Persönlichkeitseigenschaften über die Zeit entwickeln bzw. wie veränderlich sie sind und wie Gene und Erfahrungen die Entwicklung von Persönlichkeit bei Tieren beeinflussen.¹

Die unterschiedlichen Persönlichkeitseigenschaften von Fischen wurden bereits vor vielen Jahren dokumentiert und mittlerweile gibt es dazu genügend Literatur. In einer Studie wurde zum Beispiel untersucht, welche Auswirkungen die Persönlichkeitsstruktur eines Fisches etwa auf die Ernährung, Fortpflanzung oder Interaktion mit anderen haben kann.²

Der Verhaltensbiologe Jonathan Balcombe ist Experte für das Empfindungsvermögen von Tieren und leitet am Humane Society Institute for Science and Policy in Washington, D. C., die Abteilung für Tierbewusstsein. In seinem Buch Was Fische wissen beschreibt er unter anderem die Einzigartigkeit der Fische.³

Quellen

¹ Judy Stamps, Ton G. G. Groothuis: „The Development of Animal Personality: Relevance, Concepts and Perspectives“, in: Biological Reviews, 85, 2, 2010.

² Gary G. Mittelbach, Nicholas G. Ballew u. a.: „Fish Behavioral Types and Their Ecological Consequences“, in: Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences, 71, 6, 2014.

³ Jonathan Balcombe: Was Fische wissen. Wie sie lieben, spielen, planen. Unsere Verwandten unter Wasser, Hamburg 2020, S. 15.

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