Warum sollte ein Rochen 4 − 1 = 3 ausrechnen? Das wissen wir auch nicht, aber er kann’s! Und wie in menschlichen Schulklassen gibt’s auch bei den Rochen richtige Mathefreaks und andere, die Plus und Minus nicht so spannend finden.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Pfauenaugen-Stechrochen einfache mathematische Aufgaben lösen können – ein weiterer Beleg dafür, dass Fische zu komplexen Denk- und Lernleistungen in der Lage sind.1 Vor diesem Hintergrund hält das Forschungsteam es für dringend nötig, dass wir unser Bild von Fischen als „primitiven Tieren“ überdenken – insbesondere in Anbetracht der Bedrohungen, denen sie durch unser Handeln ausgesetzt sind.
Die ausführliche Erklärung der Untersuchung findet ihr auf ETHOlogisch.de.
Warum es gründliche wissenschaftliche Studien braucht, um festzustellen, ob Tiere rechnen können, zeigt das Beispiel des Klugen Hans. Der Kluge Hans war ein Pferd, das vor über hundert Jahren lebte und offenbar mathematische Aufgaben lösen konnte. Es klopfte so lange mit dem Huf, bis die korrekte Zahl erreicht war. Doch es stellte sich heraus, dass es die mathematischen Aufgaben nicht berechnete, sondern haarscharf beobachtete: Kleinste Veränderungen in der Mimik der Fragesteller:innen zeigten ihm die Lösung.2 Das Pferd war also ein Beobachtungstalent. Möglicherweise ließe sich mit den heutigen Methoden der Forschung zeigen, dass selbst Pferde zu Rechenleistungen in der Lage sind.
Quellen
1 Vera Schluessel, Nils Kreuter; u. a.: „Cichlids and Stingrays Can Add and Substract ‚One‘ in the Number Space from One to Five“, in: Scientific Reports, 12, 2022.
2 Xaver Frühbeis: „Hans – ein rechnendes Pferd wird enttarnt (09.12.1904)“, in: BR Podcast, 09.12.2013.
Ein Projekt der Bewegung für Radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Stuttgart und der Wüstenrot Stiftung.
Realisierungspartner:innen
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