Fische kuscheln und chillen! Dazu berühren sie sich zärtlich und streicheln sich mit den Flossen. Fische können also offenbar nicht nur Schmerzen empfinden, sondern auch gute Gefühle. Ob sich Fische auch verlieben?
Harte wissenschaftliche Aussagen über Empfindungen und Gefühle sind schwierig. Wie versucht die Wissenschaft, diesem Phänomen dennoch auf die Spur zu kommen? In einer Studie haben Forscher:innen das Verhalten von Fischen beobachtet.1 Dabei haben sie festgestellt, dass Fische freiwillig dorthin schwimmen, wo sie gestreichelt werden. Außerdem haben sie das Blut der Fische auf Hormone untersucht, die mit Stress in Verbindung stehen. Tatsächlich sinkt die Konzentration von Stresshormonen, wenn Fische gestreichelt werden. So etwas konnte bisher nur bei Menschen nachgewiesen werden.
Woher wissen wir, dass Fische es mögen, gestreichelt zu werden? Auch wenn sie es offensichtlich freiwillig tun, steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter? Wenn Streicheln etwas Tolles für die Fische ist, dann könnten wir davon ausgehen, dass sie dafür einige Risiken in Kauf nehmen. So wie wir Menschen für besonders tolle Erlebnisse auch geneigt sind, etwas „zu geben“: Beim Fußballspiel riskieren wir Verletzungen, für eine Massage sind wir bereit, Geld zu bezahlen, wir essen Chips oder Schokolade, weil wir es mögen – und das, obwohl wir wissen, dass es ungesund ist. Tatsächlich zeigte sich dies auch in einer Studie bei Fischen: Wurden sie gestreichelt, ließen sie die Taucher:innen näher an sich heran.2 Ganz nach dem Motto: Hier ist es so schön, ich fliehe erst, wenn es gar nicht anders geht.
Quellen
1 Marta C. Soares, Rui F. Oliveira u. a.: „Tactile Stimulation Lowers Stress in Fish“, in: Nature Communications, 2, 2011.
2 Vinicius J. Giglio, José de Achieta C. C. Nunes u. a.: „Client Reef Fish Tolerate Closer Human Approaches While Being Cleaned“, in: Journal of Zoology, 312, 3, 2020, S. 205–210.
Ein Projekt der Bewegung für Radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Stuttgart und der Wüstenrot Stiftung.
Realisierungspartner:innen
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